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WasistMittelalter

Was ist Mittelalter

Warum diese Seite?

Als ich mit Larp anfing, war meine Hauptinspirationsquelle für Gewandungen, Waffen und meine Charaktere irgendwelche Fantasyfilme, -bücher, -bilder, -rollenspiele oder Tabletopspiele, aus dem ganz einfachen Grund, weil ich keine Ahnung hatte wie und wo ich etwas sinnvolles über das Mittelalter herausfinden könnte. Ich würde gerne nach und nach verschiedene Dinge und Inhalte aus der Fachliteratur und meinem Studium hier reinpacken und aufbereiten.

ICH HABE NICHT VOR EINE REFORMATION DES LARPS ZU BETREIBEN!

Ich habe nicht vor hiermit irgendwelche Aussagen über den Sinn oder Unsinn von historischen Konzepten und Ideen und deren Verwendung im Larp zu treffen.

Es soll einfach nur eine Sammlung von Wissen über das Mittelalter werden.

Das Mittelalter

Der Begriff Mittelalter kam erstmals im späten 15. Jahrhundert auf, er wurde geprägt von den Humanisten. Die Humanisten beriefen sich auf die Antike und propagierten die moralischen und philosophischen Werte der Antike als Ideal. Desweiteren waren sie der Auffassung, dass sie in einer Zeit leben würden, die besser wäre als die vorherige. Die Zeit seit dem Ende der Antike und dieser neuen Zeit (der Renaissance) wurde deswegen als das Mittelalter bezeichnet.

Diese Auffassung einer dreigeteilten Weltgeschichte (Antike, Mittelalter, Renaissance) wurde im 17. Jahrhundert wieder aufgegriffen und von Christoph Cellarius in seinen Büchern "Historia Antiqua" (Alte Geschichte) "Historia Medii Aevi" (Mittelalterliche Geschichte) und "Historia Nova" (Neue Geschichte) dargestellt. Bis heute hält sich diese Einteilung und wird trotz gewisser Probleme und Schwächen weiterhin verwendet, da sich diese Dreiteilung (mittlerweile kam mit der Neuesten Geschichte eine weiter Epoche hinzu) als praktikabel für Lehr- und Forschungszwecke anbietet.

Von wann bis wann ist denn das Mittelalter?

Einer der Hauptprobleme bei einer Einteilung der Geschichte ist, die Frage wie und von wann bis wann.

Je nach Auffassung beginnt das Mittelalter:

  • Mit dem Aufstieg des Christentums

  • 312-337 die Herrschaft von Kaiser Konstantins dem Großen. Laut Christoph Cellarius begann mit diesem das Mittelalter.
  • 312 Sieg Konstantins gegen seinen Konkurrenten in der Schlacht an der Milvischen Brücke
  • 313 Toleranzedikt von Mailand, dies beendete die Verfolgung der Christen.
  • 325 Konzil von Nicäa/Nicaea/Nikaia - Von Konstantin veranlasstes Treffen von mehreren hundert christlichen Bischöfe, welches einen dogmatischen Streit zwischen zwei christlichen Philosophien schlichten wollten, Verfassung des Nicäischen Glaubensbekenntnisses
  • 391 Das Christentum wird Staatsreligion des Römischen Reiches

Mit dem Zerfall des Imperium Romanum ERKLÄRUNG FOLGT

  • 394 Die letzten olympischen Spiele der Antike.
  • 395 mit der Reichsteilung des römischen Reiches in Ost- und Westrom. Ostrom mit Konstantinopel als Hauptstadt und Westrom mit Rom und später auch Ravenna.
  • 410 Die Westgoten nehmen Rom ein.
  • 476 mit dem Sturz des letzten weströmischen Kaisers Romulus (auch bekannt als Augustulus = der kleine Augustus) durch den Anführer der germanischen Söldner Odoaker, der sich zum König ausruft.
  • 529 Schließung der Akademie in Athen auf Befehl Kaiser Justitians I.

Aufstieg des Frankenreichs ERKLÄRUNG FOLGT

  • Die Taufe des Königs Chlodwig
  • 751 Erhebung Pippins
  • 800 mit der Krönung Karls des Großen zum Kaiser.

Aufstieg des Islams ERKLÄRUNG FOLGT

  • 622 mit der Vertreibung Mohammeds aus Mekka und seiner Flucht nach Medina.
  • 711 Landung von islamischen Stämmen in Gibraltar
  • 732 Schlacht bei Tours und Poitiers - Karl Martell besiegt die islamischen Stämme und drängt sie nach Spanien zurück.

Ebenso wie sein Anfang, so ist auch sein Ende schwierig zu erkennen.

Je nach Auffassung endet das Mittelalter:

  • 1453 Laut Christoph Cellarius endet das Mittelalter mit der Eroberung Konstantinopels durch die muslimischen Türken unter Sultan Muhammad II.

Mit der Spaltung der Kirche ERKLÄRUN FOLGT

  • 1517 mit dem Beginn der Reformation durch Martin Luther, auch wenn der Thesenanschlag an der Schlosskirche umstritten ist.
  • 1415 Verbrennung des böhmischen Gelehrten Jan Hus auf dem Konzil von Konstanz und Beginn der Hussitenkriege
  • 1521 Übersetzung der Bibel durch Martin Luther und die dadurch ausgelöste Vereinheitlichung der deutschen Sprache
  • 1525 mit dem deutschen Bauerkrieg.

Mit dem Zeitalter der Entdeckungen ERKLÄRUNG FOLGT

  • Am 26. April 1336 mit der Besteigung des Mt. Ventoux durch Francesco Petrarca als erster "touristischer" Bergbesteigung und Beginn der neuzeitlichen Weltsicht
  • etwa um das Jahr 1455 Mit der Erfindung des Buchdrucks durch Verwendung von beweglichen Lettern durch Johann Gutenberg.
  • 1492 Christoph Columbus entdeckt Amerika bei seiner Suche nach einem direkten Seeweg nach Indien
  • 1498 Vasco da Gama einen Seeweg nach Indien
  • 1519-1522 Fernao de Magalhaes (Fernando Magellan) gelingt die Erdumsegelung

Die Unterteilung des Mittelalters

Natürlich gibt sich die Wissenschaft NICHT damit zufrieden und unterteilt diese fast 1000 Jahre andauernde Epoche. Es werden die folgenden drei groben Abschnitte unterschieden. Da Anfang und Ende des Mittelalters schon nicht genau definiert sind, so sind auch die Übergänge der Abschnitte fließend und je nach Gebiet unterschiedlich. Es gibt verschiedene Modelle nach denen das Mittelalter eingeteilt wird, die häufigste Möglichkeit ist die Einteilung in Früh-, Hoch- und Spätmittelalter. Das Frühmittelalter beginnt meist mit einem der oben genannten Daten und endet mit dem Ende der karolingischen Herrschaft um ca. 900 nach Christus. Hiernach kommt dann, wenig überraschend das Hochmittelalter, welches schließlich mit dem Tod des Kaisers Friedrich II. im Jahre 1250 endet. Wie man sehen kann orientiert sich die Einteilung an Herrschern bzw. den Königen und Kaisern des fränkischen König- bzw. deutschen Kaiserreiches. eine tiefere Einteilung ist die Einteilung nach den herrschenden Dynastien.

Anstatt diese alle hier aufzulisten, hier einfach die Links: Die Liste aller römisch-deutschen Herrscher (Man beachte die Erklärung!) Und Die Liste der Fränkischen Könige und Kaiser sowie die Liste der Römischen Kaiser.

Frühmittelalter

Hintergrund bei Frühmittelalter Wikipedia

Rüstung:

  • Spangenhelm (auch mit Nasal und seitlichen Klappen), später mit byzantinischen und orientalischen Einflüssen. Beispiele für frühe Helme sind die Funde von Sutton Hoo (frühes 7. Jh., England), Coppergate (8. Jh., York, England) und Gjermundbu (10.Jh., Norwegen), später passen sogenannte Normannenhelme (möglicherweise in Spangenkonstruktion). Weitere Beispiele: Helme von Krefeld, Morken (Spangenhelme mit Wangenklappen, um 600, Belgien), Wenceslas-Helm aus Tschechien (NasalHelm).

  • Kettenhemd - hüftlang, kurzärmelig (für wohlhabende Krieger), später wird es teilweise knielang, langärmelig mit angesetzter Kettenhaube und Latz, immer mit Wattierung drunter
  • Rundschild (mit unterschiedlichen Durchschnitten) mit Buckel, später Tropfenschild (mit oder ohne Buckel)

Waffen:

  • Schwert als reines Kampfutensil den Reichen vorbehalten
  • Alltagsgegenstände wie Hausmesser (auch Sax) oder Axt
  • Speer, Lanze
  • der Dolch war in der Frühgotik eine Waffe der gemeinen Kämpfenden (daher auch der Name Coustellier von Cultellus oder Coustel, von dem der Dolch abgeleitet ist), taucht erst im Hochmittelalter bei Ministerialen und Edelmännern auf

Kleidung: Männer: Bruche, vorne genestelte Beinlinge, evtl. Wadenwickel, Cota, Surcoat oder Tunika, Hose, Wadenwickel

Hochmittelalter

Hintergrund bei Wikipedia

Rüstung: Plattenteile erst sehr spät und nur an Ellebogen und Knie, Kettenhemd mit langen Armen und oberschenkellang, später kürzer, dafür mit Beinlingen. Oft ist eine Kapuze und ein Gesichtslatz festangeknüpft ebenso oft Handschuhe oder Fäustlinge. Kleidung:

Bedingt durch die Kreuzzüge nach Jerusalem wird der Waffenrock oder Wappenrock erfunden. Er soll die Kämpfer in ihren Kettenrüstungen erkennbar machen, außerdem soll er die Kämpfer in ihren Kettenrüstungen vor der starken Sonne schützen.

Bücher:

Sonstiges:

  • Es entwickelt sich als Antwort auf den geschlossenen Helm die Notwendigkeit die Ritter durch Wappen kenntlich zu machen. Aus diesen Zeichen auf den Schilden entwickelt sich die Heraldik. Die Heraldik in der bekannten Form ist allerdings erst im Spätmittelalter voll ausgeprägt.

  • Die Lanze als militärisches Gebilde: zur Darstellung eines Ritters auf kampflastigen Veranstaltungen möglicherweise interessant. Die Lanze besteht aus dem Ritter, seinem Knappen, Kriegsknechten mehrerer Waffengattungen und weiteren Knechten.

Spätmittelalter

  • Hier besteht noch Arbeitsbedarf. Das Spätmittelalter beginnt im 13. Jahrhundert, die Angaben beziehen sich aber alles auf das 15. Ich habe schon einige Dinge geändert, es sollte aber noch mehr getan werden. Andrej Pfeiffer-Perkuhn 26.11.2006
    • Kein Problem, du siehst den Nachholbedarf bei der 2. Hälfte des 13. und im 14 Jahrhundert, richtig? Ich geh die Woche mal ein bisschen in der Unibibliothek wühlen (Da steht wirklich noch eine Ausgabe von "Funcken - Rüstungen und Kriegsgerät des Mittelalters...) vielleicht finde ich da was gutes, das meiste was ich hier habe dreht sich um die Staufer und besonders um 1200 bis 1225, aber ich bin gerne bereit mein Wissen zu erweitern. TimPilotto 26.11.2006 Aber bitte, bitte nicht mit dem Funcken! Wenn überhaupt, dann mit der Vorlage ohne die depperten Interpretationen von Liliane und Fred. Und selbst der Viollet le Duc muß noch mit mehr als einem Grain of Salt benutzt werden. FredSchwohl 27.11.2006

      • Ich habe nicht vor den Funcken für irgendetwas zu nehmen, die Bilder finde ich subjektiv zwar als schön, auch wenn sie mit manchen Osprey Sachen nicht mehr mithalten können - da muss ich Andrej zustimmen - aber auch mir ist bekannt das die Funckens mittlerweile überholt sind und Le Duc nicht gerade akkurat und korrekt ist, Danke. TimPilotto 27.11.06

Hintergrund bei Spätmittelalter Wikipedia

Rüstung: Zu Beginn Kette mit Beinlingen, darüber Plattenrock und Diechlinge. Später zunehmend Plattenteile, erst vollständiges Arm- und Beinzeug, dann verschiedene Vollrüstungen bis zum Mailänder und gotischen Harnisch.

Kleidung: Herren: Leibhemd, kurze Bruche, Schamlatzhose bzw. Beinlinge die bis zum Wams reichen, Wams, evtl. Houpelande oder Schecke, Mütze oder Chapperon

Bücher:


Inhalte

"Mittelalterliche Geschichte studieren" von Martina Hartmann (ISBN 3825225755).

Einen kurzen Einblick in das Buch und vor allem in das Kapitel welches sich mit der Datierung beschäftigt gibt es unter dieser Pdf-Datei.

"Geschichtsführer in Farbe" von Christian Zentner (ISBN 3773540175).

Siehe auch:

und


TimPilotto, LutzBehnke