Die Bedeutung der ritterlichen Insignien, Waffen und Ausrüstung
Frei nach Ramon Lull, 1370
Das Schwert
Das Schwert steht mit seiner gekreuzten Parierstange, dafür dass Gott durch das Kreuz den Tod besiegte. So steht es dem Ritter an, die Feinde des Kreuzes mit dem Schwert zu besiegen und zu vernichten. Da Ritterlichkeit auch Gerechtigkeit bedeutet, ist das Schwert zweischneidig, denn es dient dem Erhalt von Ritterlichkeit und Gerechtigkeit.
Die Lanze (Der Speer)
Die Lanze steht für die Wahrheit, denn die Wahrheit ist wie die Lanze gerade und glatt. Und da Wahrheit über der Lüge steht, hat die Lanze die stählerne Spitze, die vor dem hölzernen Schaft kommt. Und der Wimpel bedeutet, dass Wahrheit den Glauben allen zeigt und sich nicht vor Lüge und Verrat fürchtet.
Der Helm
Der Hut aus Eisen steht für die Furcht vor der Schande. Denn ein Ritter, der sich nicht vor Schande fürchtet, mag gar der Ritterschaft untreu werden. So wie die Furch vor Schande einen Mann nach unten blicken lässt, so schützt der Helm den Mann und lässt ihn nach oben schauen und senkt doch seinen Blick auch zu Boden. So steht der Helm in der Mitte zwischen hoch und niedrig. Denn er schützt den Kopf eines Mannes, den höchsten und wichtigsten Teil. Die Furcht vor Schande schützt davor, sich zu bösen Taten herabzulassen.
Der Panzer
Der Panzer des Ritters steht für Burg und Festung gegen Laster und Fehler, denn so wie eine Feste abgeschlossen ist, so ist auch der Panzer abgeschlossen. Dies bedeutet, dass des Ritters Mut ihn schütze wie sein Panzer vor Verrat und Laster.
Das Beinzeug
Das Beinzeug steht für den Weg der Ritterlichkeit, den der Ritter beschreitet.
Die Sporen
Die Sporen stehen für Fleiß und Schnelligkeit, denn mit diesen beiden bewahrt der Ritter seinen Platz in der Ordnung der Dinge. So wie er mit seinen Sporen sein Pferd antreibt, so treibt der Fleiß den Ritter seine Pflicht zu tun, sich einen Harnisch und die anderen Insignien des Rittertums zu besorgen, auf dass er niemals überrascht werde.
Der Kragen (Der Bart)
Der Kragen steht für Gehorsam gegenüber dem Herren, denn so wie der Kragen den Hals schützt, so schützt Gehorsam vor Verrat und Stolz und anderen Lastern die den Eid des Ritters versuchen.
Der Streitkolben
Der Streitkolben des Ritters steht für Stärke und Mut, denn so wie ein Kolben stark gegen jede Waffe und treffischer gegen jeden Feind ist, so verteidigen Stärke und Mut den Ritter vor allen Lastern.
Der Dolch
Der Dolch steht dafür, mehr in Gott zu vertrauen als in die eigene Stärke. So wie der Dolch die letzte Waffe ist, wenn alles andere fehlschlägt oder zerbricht, so ist das Vertrauen auf Gott, und ein gottgefälliges Leben wichtiger als die eigene Kraft.
Der Schild
Der Schild steht für das Amt des Ritters, seinen Herren zu beschirmen und zu beschützen. So wie der Schild den Ritter vor dem Streich schützt, so schütze der Ritter seinen Herrn.
Die Handschuhe
Die Handschuhe sind des Ritters letze Trutz, wenn alles andere gebrochen ist. Sie verleihen seinem Griff an Speer und Schwert besseren Halt. Sie stehen dafür, die Hand zu erheben zum Dank an Gott für den errungenen Sieg, aber auch dafür, niemals falsch zu schwören, nichts Böses zu berühren, nichts, was unrein, ehrlos oder faulig sei.
Der Sattel
Der Sattel steht für die Festigkeit des Mutes und das große Joch der Ritterschaft. Denn so wie ein Sattel fest auf dem Rücken des Pferdes sei, so sei der Mut des Ritters fest und ohne Wanken und führe ihn im Kampfe stets nach vorne, und so wie der Sattel eine schwere Bürde ist für das Pferd, so sei die Ritterschaft für einen Mann. Der Sattel steht dafür, dass keine kleinmütigen Dinge den Ritter bewegen, doch wenn er sich bewege, dann mit Mut und Trutz gegen seine Feinde.
Das Pferd
Das Pferd steht für den Edelmut, denn auf ihm reitend sehe jeder, dass der Ritter sei frei von Furcht.
Die Zügel
Die Zügel stehen für die Führung des Ritters durch Ritterlichkeit und Pflicht. Der Ritter soll zu allen Zeiten tun, was notwendig ist. Der Zügel steht auch dafür, dass der Ritter seine Zunge im Zaume halte und nichts spreche, was verdorben oder lügenhaft wäre, und dass er seine Hände zügle, auf dass er nicht so viel verschwende, dass er arm und notleidend würde.
Der Pferdepanzer
Der Panzer des Pferdes, der das Pferd verteidigt und beschützt, steht dafür, dass der Ritter seine Güter und Reichtümer wohl verwahren soll, denn er braucht diese, um seine Ritterschaft wohl zu erfüllen. So wie ein Pferd ohne Panzer wohl zu Schaden komme, so wäre ein Ritter ohne weltliche Güter wohl nicht in der Lage, die Ehre der Ritterschaft aufrecht zu erhalten. Denn wehe, Armut hat schon viele Männer zu Fall gebracht.
Der Wappenrock
Der Wappenrock steht für die Widernisse der Ritterlichkeit, denn so wie der Wappenrock über den Kleidern aus Eisen liege und den Regen und die Streiche vor dem Panzer empfangen, so ertrage ein Ritter größere Widernisse als ein gemeiner Mann. Alle Männer unter seiner Herrschaft seien beschirmt nach seiner Macht, so wie der Wappenrock beschirmt den Ritter.
Das Wappen
Das Wappen steht für den Ruhm des Ritters, ob edel oder verdorben.
Das Banner
Das Banner steht für die Ehre und die Pflicht, das Land und den Herrn zu verteidigen. So wie ein Banner einen Fürsten oder Bannerherrn über die gemeinen Menschen erhebt, so trifft ihn härter noch die Schande des Versagens, der Treulosigkeit und des Verrats.
Credits: NameEntfernt
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