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Charaktertipps/CharakterErstellung

Charaktererstellung

Grundsätzliches

Am Anfang steht eine Idee. Was willst du spielen? Wäre es nicht cool, wenn man mal XY spielen würde? Hier darf auch gesponnen werden. Mancher Charakter startet mit einer blöden Idee, die dann auf ein funktionierendes, erträgliches Konzept zusammengestutzt wird.

Dann sollte man sich grundsätzlich überlegen, ob der Charakter so spielbar ist. Kann man den sinnvoll in eine Spielsituation einbringen? Gibt es Ansätze zur Kommunikation mit anderen Charakteren? Wird man selber Spaß an der Rolle haben? Werden andere Spaß an der Figur haben? Kann die Rolle das Spiel für einen selbst und für andere bereichern? Erfüllt man selbst die körperlichen und charakterlichen Voraussetzungen, um die Rolle glaubhaft darzustellen? Sind ein geeignetes Kostüm, Maske und benötigte Ausrüstung mit vertretbarem Aufwand herzustellen?

Dabei sollte man Konzepte aus dem Tischrollenspiel mit Vorsicht betrachten. Denn anders als beim Tischrollenspiel ist man selber und die eigene Gruppe nicht das Zentrum des Plots und wird vom Meister rund um die Uhr mit mundgerecht vorbereiteten Happen bespaßt, sondern man muss sich in den meisten Fällen seine Beschäftigung selber suchen. Das heißt, dass ein Grund durch die Lande zu ziehen, eine Motivation und Überzeugungen viel wichtiger sind als die Frage, ob man Fähigkeit XY besitzt oder ob das Schwert nun 90 cm oder 1 m lang ist.

Auch sollte man bedenken, ob man eventuell eine Legitimation braucht. Ein Priester ohne Gläubige oder ein Duellist in einem Land ohne Ehrenduelle liefern keine Spielansätze. Dieses ist stark von den zu besuchenden Veranstaltungen und einer eventuell vorhandenen Gruppe abhängig.

Man sollte sich überlegen, was man gerne tun will, was einem liegt und worin man nicht so gut ist. Man sollte nicht versuchen, "stylish", "cool" oder furchteinflößend rüberzukommen (das ist z.T. ein typisches Anfängerproblem).

Außerdem sollte man berücksichtigen, ob das gewählte Konzept zu den stigmatisierten Rollen zählt.

Dann sollte man sich Gedanken über Details der Figur machen, die nicht ohnehin Teil der Grundidee waren. Rasse, Beruf, Herkunft, Ziele, Motivation für Reisen oder Abenteuer, Religion, Vorgeschichte. Wo kommt der Charakter her? Wo will er hin? Was macht er in der Zwischenzeit? Mehr dazu unten.

Diese ersten Schritte sollte man so lange wiederholt durchspielen, bis sich ein stimmiges Konzept herausgebildet hat, mit dem man glaubt, längere Zeit spielen zu können.

Dann sollte man beginnen, erste Gewandung und Ausrüstung zusammenzustellen. Wie sollte der Charakter aussehen? Was brauche ich zur Darstellung der Rolle? Welche Kleidung, welche Waffen, welche Rüstung (in dieser Reihenfolge)? Die Ausrüstung sollte immer auf die Rolle zugeschnitten sein, nie umgekehrt.

Falls das erste Spiel, das man mit dem Charakter besuchen will, ein punkte- und fertigkeitenbasiertes Regelwerk verwendet, sollte man sich schließlich überlegen, welche Fertigkeiten zu der gewünschten Rolle passen, wie viele Charakterpunkte ggf. nach diesem Regelwerk für einen Startcharakter zur Verfügung stehen, und welche der passenden Fertigkeiten man sich dafür aufschreiben kann.

Konkrete Einzelheiten

Bevor man einen Charakter erstellt, muss man sich erstmal über ein paar Dinge bewusst werden, wie denn der fertige Charakter am Ende aussehen soll. Eine methodische Vorgehensweise kann hierbei hilfreich sein. Dies ist quasi eine Art "Charakter-Baukasten" für Anfänger. Dieser Baukasten funktioniert übrigens für fast jedes LarpGenre. Im GasLightLarp und im WesternLarp entfällt natürlich die Wahl eines Fantasyvolkes, dafür gilt die Berufswahl (in leicht modifizierter Form). Im StarTrekLarp und im StarWarsLive dagegen gilt analog die Wahl der Spezies, nur gibt es dort keine Elfen und Zwerge, sondern Vulkaner und Klingonen oder Wookies und Ewoks.

Wer bereits weiß, was für einen Charakter er spielen möchte oder sich vielleicht einfach nur über verschiedene Charaktertypen informieren möchte, findet auf der Seite CharakterTipps viele Ideen und nützliche Hinweise.

Einige Attribute des Charakters sind im LARP durch den Spieler bereits vorgegeben: Geschlecht, Alter, Aussehen, Körperbau und DKWDK-Fähigkeiten. In gewissen Grenzen (!) lassen sich daran noch Veränderungen durch Schminke und Masken vornehmen.

Ethnische Gruppe

Ein guter Weg ist, zuerst die "ethnische Gruppe" eines Charakters festzulegen. Die erste Frage lautet, ist es ein Mensch oder nicht? Anfängern wird empfohlen, mit einem Menschen zu beginnen, weil die Anforderungen was Gewandung, Ausrüstung und Spiel geringer sind. Ist es kein Mensch, sondern im

Eine Übersicht (mit weiteren ethnischen Gruppen) für das FantasyLarp findet sich unter LarpRassen.

Wenn man einen Menschen spielt, kann man die ethnische Gruppe weiter definieren. Ist der Charakter zum Beispiel ein Wikinger, Schotte, Kelte? Ist er z.B. deutsch, französisch, spanisch, englisch, italienisch angehaucht? Vielleicht gibt es bereits ein passendes Land, in das der Charakter passt?

Viele Leute, möchten "etwas Besonderes" spielen, um sich von der Masse ihrer Mitspieler abzuheben. Dabei greifen sie gerne auf eine "exotische" ethnische Gruppe zurück. Sie vergessen dabei jedoch, dass solche Exoten höhere Anforderungen an Darstellung, Ausrüstung und Spiel stellen. Z.B. KatzenWesen sind hierbei extrem umstritten, wie hitzige Diskussionen in diversen LarpForen immer wieder zeigen. Das Problem resultiert daraus, dass eine "akzeptable" oder gar "gute" Darstellung solcher Exoten einen enormen Aufwand an Geld und/oder Arbeitszeit erfordet. Viele sind nicht bereit, diesen Aufwand zu betreiben, oft mit dem Argument genau dieses Geld (z.B. armer Schüler) oder diese Zeit (z.B. armer Student) nicht zu haben. Wenn man sich das aber selbst schon eingesteht, sollte man sich lieber dreimal überlegen, ob man dann wirklich halbherzig einen Exoten spielen muss.

Es wird daher empfohlen, dass sich die Besonderheit eines Charakters (gerade bei Neueinsteigern) im Beruf niederschlägt und nicht in seiner ethnischen Gruppe. Ein KatzenWesen versetzt heutzutage keinen Charakter mehr in Staunen - ein guter Puppenspieler dagegen dürfte sich der Aufmerksamkeit seines Publikums gewiss sein und das eine oder andere Silberstück ernten.

Wie immer im Leben gilt: Eine Entscheidung FÜR etwas ist auch immer eine Entscheidung GEGEN vieles andere. Nicht jeder Charakter 'passt' auf alle Cons. Der Spielspaß wird um so kleiner, je 'unpassender' die ethnische Gruppe des Charakters für das bespielte Szenario ist. Wer z.B. mit einem Tierwesen die Turniertage 2009 besuchen wollte, konnte bereits in der Ausschreibung des Cons erkennen, dass dies keine gute Idee sein würde. Und umgekehrt gehört für eine mittelalterlich orientierte Gruppe etwas Fingerspitzengefühl dazu, sich in ein HighFantasy Szenario voller Magie und Fabelwesen einzubringen.

Interessengebiete des Charakters (Beruf)

Ist die ethnische Gruppe festgelegt, geht es an das Tagewerk des Charakters. Nach diesem richten sich auch seine Fähigkeiten (vorerst mal unabhängig vom Regelwerk. Der Beruf des Charakters sollte nach den Interessen des Spielers ausgelegt werden. D.h. wer gerne mit Polsterwaffen kämpft, sollte einen kampforientierten Charakter wählen. Wer es lieber ambientig (in Richtung BauerGamer) mag, kann einen Handwerker spielen. Nicht alle hier aufgeführten Berufe sind für Anfänger empfohlen. Insbesondere von Charakteren mit einer geringen Lebenserwartung oder zumindest gesundheitlichen Risiken, wie z.B. Meuchler, Dieb, Nekromant wird ausdrücklich abgeraten.

Auf der Seite CharakterBerufe befindet sich eine Tabelle mit vielen Berufen im FantasyLarp.

Name

Der Name eines Charakters richtet sich nach seiner ethnischen Gruppe (s.o.). Auf der Seite CharakterNamen gibt es Links zu Namenslisten, nicht nur für Menschen sondern auch für Elfen, Zwerge und Hobbits. Nimm am besten einen einfachen Namen, den man sich merken kann. Der Elf Elionanielwy wird sowieso "Elion" gerufen werden. ;-)

Charaktergeschichte

Die wichtigsten Merkmale des Charakters stehen nun fest und prinzipiell ist der Char nun einsatz- bzw. spielbereit. Jedoch ist das Konzept noch recht oberflächlich und ihm muss entsprechend mehr Tiefe verliehen werden. Hierzu dienen CharakterGeschichten.

Herkunft des Charakters

Eigentlich ist es gar nicht mal so wichtig, in der Charaktergeschichte ein Heimatland festzulegen. Man kann sich, falls man überhaupt gefragt wird, wo man herkommt, auch mit vagen Beschreibungen wie "aus den Wäldern des Ostens" oder "aus Neudorf [oder sonst einen nichtssagenden/allgemeinen Namen] , drei Tagesreisen [oder sonst eine Angabe] von hier" helfen. Ein guter Spieler sollte dann auch nicht sinnlos nachbohren. Andererseits spielen viele Liverollenspiele innerhalb einer mehr oder weniger wohldefinierten fiktiven Geographie und es kann reizvoll sein, wenn andere Charaktere mit der Herkunftsangabe etwas anfangen können. Bevor man sich also ein eigenes Land ausdenkt, sollte man prüfen, ob man sich nicht einem der existierenden LarpLänder anschließen kann. Am nächsten liegt da natürlich das Land, in dem das eigene erste Spiel stattfindet. Die meisten Orgas stellen Hintergrundmaterial über die von ihr bespielten Länder bereit. Lest euch diesen Hintergrund durch und ihr könnt eurem Charakter damit Tiefe verleihen. Falls euch dieses oder ein anderes Land zusagt, solltet ihr zunächst Kontakt mit der jeweiligen Landesorga aufnehmen und klären, ob diese damit einverstanden ist, dass ihr Hintergrund verwendet wird.

Es bietet sich an, ein Land oder eine Gruppe zu wählen, dass/die outtime geographisch in der Nähe liegt. Wenn einem das Land gefällt, kann man dort stattfindende Cons besuchen. Da fällt es natürlich leichter, wenn man nicht so weit fahren muss.

Auch bieten sich vielleicht einige kurze Gedanken zum Vorwissen an.

Militärische Gruppen

Bei militärischen Gruppen kommt ein weiterer Auswahlfaktor - der Dienstgrad (Rang) - hinzu. Generell gibt es in moderneren Armeen zahlreiche Ränge in drei Dienstgradgruppen: Offiziere, Unteroffiziere und Mannschaften. Der Grad an Verantwortung (und damit Stress) nimmt von oben nach unten ab. Das ältere Militärwesen kennt wesentlich weniger "Ränge", mit anderen Namen und anderen Funktionen (z.B. Obrist, Bannerführer, Rottmeister, Waibel, uvm.). Weitere Infos finden sich unter MilitärSpielen


Weiteres zur Umsetzung unter RollenErarbeiten.

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Siehe auch CharakterBogen oder CharakterCheckliste